Abrissarbeiten in Legau beginnen

In Legau entsteht ein neues Wohnangebot für Menschen mit einer Behinderung. Wie berichtet, wird das neue Haus auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte „Bären" mit dem angrenzenden landwirtschaftlichen Gebäude gebaut. Die Abrissarbeiten der baufälligen Gebäude beginnen in der nächsten Woche.

Der „Gasthof zum Bären" war die jüngste der vier Wirtschaften in Legau. Im Jahr 1627 erhielt Hans Hiemer das Recht „Wein vom Zapfen" auszuschenken. Er durfte jedoch keine Hochzeiten abhalten, kein Essen ausgeben und keine Gäste beherbergen. Wie die anderen Wirtschaften litt auch der Bärenwirt unter dem 30-jährigen Krieg. Nach 1895 war der „Bären" Vereinslokal des katholischen Gesellenvereins. Geschlossen wurde der Gasthof vor rund zehn Jahren. Die angrenzende Landwirtschaft wurde bis 1990 betrieben. Auf dem Grundstück im Ortskern wird nun ein neues Gebäude entstehen.

Hintergrund für den Bau des Wohnheims sind laut Gesamtleiter von Regens Wagner Lautrach, Christian Konrad, vor allem gesetzliche Anforderungen und ein hoher Investitionsbedarf, warum bestehende Plätze in Lautrach langfristig nicht mehr erhalten werden können. Um den Bewohnern, die teils schon seit Jahren oder Jahrzehnten hier leben, eine langfristige Perspektive zu bieten und Arbeitsplätze im Illerwinkel zu erhalten, wird ein Teil der bestehenden Wohnplätze in das neue Gebäude nach Legau verlagert. Darüber hinaus gehe es auch um Inklusion – weg von großen und hin zu kleineren Wohneinheiten. In das Wohnangebot sollen Menschen mit einer Beeinträchtigung ziehen. „Eine seelische Erkrankung kann grundsätzlich jeden treffen. Wir möchten Betroffene die Einbindung in die Gemeinde ermöglichen," betont Christian Konrad. „Die Förderung und Assistenz im Alltag stehen bei diesen Menschen im Vordergrund. Es geht zum Beispiel um die Begleitung im Haushalt, bei sozialen Beziehungen oder in der Freizeit". Wenn alles gut geht, könne der Neubau im Herbst 2019 beginnen. Der Einzug ist voraussichtlich ein Jahr später geplant.