Neue Wohnanlage für Schädel-Hirn-Patienten in Memmingen eingeweiht
Eine neue Wohnanlage der Regens-Wagner-Stiftung beim Kempter Tor ist jetzt offiziell eingeweiht worden. Wie berichtet, bietet sie Platz für 16 Menschen, die nach einem Schädel-Hirn-Trauma eine umfassende Betreuung benötigen. Sechs Zimmer sind bereits belegt. Für die restlichen gibt es Anfragen. Zudem ist in dem Neubau auch die Dienststelle der Offenen Hilfen für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige untergebracht. Sie war bisher in der Schlachthofstraße in Kellerräumen zu finden. Hell, freundlich und barrierefrei sind die neuen Räume. Wer hier wohnt oder arbeitet, hat eine direkte Verbindung zum Leben in der Stadt. „Das fördert unser Ziel, die Menschen mit Handicap schnell ins normale Leben zurückzuführen", sagte Beppo Haller, Gesamtleiter von Regens Wagner in Lautrach. Elfriede Mai-Binder gehört zu den neuen Bewohnern. Sie hat nach eigenen Worten vor Jahren bei einem Treppensturz schwere Kopfverletzungen erlitten und war viele Monate schwerstbehindert. Heute kann sie wieder gut sprechen und kommt in vielen Dingen des Alltags gut zurecht. Aber sie benötige immer noch eine „Rundumbetreuung". Ihr Zimmer bei Regens Wagner weist viele Erinnerungsstücke aus ihrem bisherigen Leben auf. Und Elfriede Mai-Binder gibt sich mit Blick nach vorn sehr zuversichtlich.
Kosten: 5,25 Millionen Euro
5,25 Millionen Euro kostete laut Gerhard Reile vom Regens-Wagner-Vorstand die gesamte Anlage. Der Freistaat übernahm davon etwa 1,5 Millionen Euro, der Bezirk Schwaben 300 000 Euro und die „Aktion Mensch" 470 000 Euro. Den Rest schulterte die Regens-Wagner-Stiftung. Für die Kosten des laufenden Betriebs kommt die Regierung von Schwaben auf. Von der Regen-Wagner-Stiftung werden von Memmingen aus rund 400 Menschen mit Behinderung durch gut 100 hauptamtliche und ehrenamtliche Kräfte betreut beziehungsweise gepflegt. Schulbegleitung, ambulante Betreuung, Beratung von Behinderten mit ihren Familien und Pflegedienste gehören dazu. „Wir haben hier jetzt eine sehr gut organisierte Betreuung von Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma", betonte Beppo Haller bei der Einweihung. Für ihn ist es eine Art Krönung seiner Berufslaufbahn, geht er doch Ende Juni in den Ruhestand.
Artikel aus: Memminger Zeitung vom 03.06.2016
