"Wir sind schon ein eingespieltes Team!"
Niklaus-von-Flüe-Hof von Regens Wagner Lautrach seit Ende November in Betrieb
Zum Team der Landwirtschaft zählt die Arbeitsgruppe der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die in der bisherigen und in der neuen Hofstelle Kühe, Kälber, Jungvieh, Schweine und Hühner versorgt. Norbert Burkhardt arbeitet seit fast 10 Jahren in der Landwirtschaft bei Regens Wagner. Zuvor hat er den Berufsbildungsbereich der Werkstatt durchlaufen. Nach einem Praktikum auf dem neuen Hof, hat der 30‑jährige seit Februar einen ausgelagerten Arbeitsplatz. „Die Arbeit an der frischen Luft und mit den Tieren ist es, die mir besonders Spaß macht. Man ist immer in Bewegung."
Die erste Kuh betritt das Melkkarussell. Jetzt gehen alle Arbeitsschritte Hand in Hand. „Wir sind schon ein eingespieltes Team", erzählt Norbert. Er ist für das Vormelken und das Reinigen der Zitzen verantwortlich. Hygiene spielt in der Landwirtschaft eine große Rolle. „Für jede Kuh wird ein frisches Tuch zum Saubermachen verwendet." Sein Kollege, der neben ihm steht, bringt die Zitzengummis bei der Kuh an. Ein weiterer Kollege kontrolliert unter anderem die Milchmenge, die auf einem Monitor bei jedem der 28 Melkplätze angezeigt wird.
„Niemand erkennt die Kühe so genau wie Norbert. Er sieht, wenn es einer Kuh nicht gut geht oder Klauenpflege notwendig ist", erklärt Hans Demmler, landwirtschaftlicher Verwalter von Regens Wagner Lautrach. Das Melkkarussell erleichtert die Kuhbeobachtung. Jede Kuh wird zweimal am Tag von den Mitarbeitern gesehen und Auffälligkeiten gemeldet. „Wir tragen ja auch Verantwortung für die Tiere", so Norbert.
Milch für die Kälber wird von den frischgekalbten Kühen separat gemolken. „Man muss darauf achten, dass die Kälber auch genügend trinken." Norbert und seine Kollegen kümmern sich um die 49 Kälber in den windgeschützten Boxen. „Auch beim Abkalben bin ich manchmal dabei."
Eine Umdrehung im Melkkarussell dauert rund 10 Minuten. Die Kühe erhalten Kraftfutter als Lockmittel. Auf dem Rückweg in den Stall geht es für die Tiere einmal in der Woche durch ein Klauenbad, um Krankheiten vorzubeugen. Nach dem Melken wird das Melkkarussell von Norbert und seinen Kollegen gereinigt und alles für den nächsten Tag vorbereitet.
Um 05:30 Uhr möchten die rund 230 Kühe wieder gemolken werden.